Volle Kraft und umweltschonend voraus – neues Abgas-Überwachungssystem für Schiffsgroßmotoren macht’s möglich

Die Situation

Rund 90.000 Containerschiffe durchkreuzen die Weltmeere und treiben mit nahezu einer Milliarde Liter pro Tag ihre Verbrennungsmotoren an. Umgerechnet gelangen damit rund 55.000 Tonnen Schwefeldioxid in die Atmosphäre, Tag für Tag. Der internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO zufolge werden zwischen 2020 und 2025 weltweit deutlich niedrigere Grenzwerte eingeführt. Der Ausstoß wird sodann auf 22 Prozent der jetzigen Menge reduziert. Schiffseignern und international tätigen Reedereien steht ein enormer Kraftakt bevor, sich technisch darauf einzustimmen. Das Problem: geringe Emissionswerte führen in der Regel zur Drosselung der Fahrgeschwindigkeit – und damit weltweit zum Nachteil der Wettbewerbsfähigkeit.

 

Die Aufgabe

Die im bayerischen Kaufbeuren ansässige IMES GmbH, Spezialist für Zylinderdrucksensoren, ist als Vorreiter innovativer Schiffsantriebe bekannt. Sie gab sich frühzeitig das Ziel, gemeinsam mit tecnotron eine technisch hocheffiziente Lösung zu entwickeln, die für Gasmotoren der neuesten Generation umweltfreundlicher ist - und zudem mit dem Tempo auf den Weltmeeren mithalten kann.

 

Unsere Lösung

In einer seit 2003 andauernden Projektgemeinschaft mit der IMES GmbH wurde das inzwischen in Fachkreisen bekannte CCM, Combustion Control Module, entwickelt. Die Idee, die Sensorik direkt im Verbrennungsraum zu installieren, war bis dato ein Novum. Mit ihr werden die Daten von bis zu zwölf Zylindern in Echtzeit erfasst. Über ein BUS-System gesteuert, kann die Auswertung zylindergenau erfolgen.

Eine besondere Herausforderung lag in dem Zusammenspiel von Hard- und Software, mit extremer Hitzebelastung der mit hochwertiger Elektronik bestückten Baugruppen bis zu 85 Grad Celsius Das MCC sorgt so für eine bessere Aussteuerung der Motoren, mit deutlich reduzierten Emissionswerten, zudem noch auf eine Kraftstoff sparende Art. Das CCM-System ist mittlerweile international anerkannt und arbeitet einwandfrei, ganz im Sinne der von der IMO künftig geforderten strengen Umweltauflagen.

Kurzprofil der Projektleistungen:

  • Begleitung der Produktion vom Prototypen bis zur Serie
  • Komplette Materiallogistik (inkl. Obsolescence Management/Last-Time-Buy und Planung der Langläuferbeschaffung)
  • Sicherstellung der stetigen Verfügbarkeit durch Spare-Lagerbestände
  • Funktionale Prüfung auf Baugruppen- und Geräteebene
  • Sicherstellung der Produkteigenschaften nach den Abnahmekriterien der IPC-A610 Class 3